Implantate – eine hervorragende Möglichkeit zum Ersatz verlorener Zähne. Ein Beschleifen gesunder Nachbarzähne, z. B. für die Aufnahme einer Brücke, ist nicht mehr nötig. Ihre eigenen Zähne können somit optimal geschont werden.
Besonders bei Totalverlust der Zähne bieten sie die einzige Möglichkeit für einen festen Zahnersatz.
Warum sollten verlorene Zähne ersetzt werden?
Wenn man einen Zahn oder mehrere Zähne verliert oder bereits verloren hat, stellt sich oft die Frage, ob diese ersetzt werden sollten. Dafür gibt es viele gute Gründe:
- Ästhetik:
Ein Lächeln ist der erste positive Eindruck von einem Menschen. Eine Zahnlücke wird ästhetisch nur von den wenigsten Patienten toleriert. - Kaufunktion:
Die Zähne haben eine wichtige Aufgabe beim Abbeißen und Zerkleinern unserer Nahrung. Fehlen Zähne, dann fehlt auch ein entscheidender Schritt bei der Verdauung. - Sprechen:
Zähne gehören wie Zunge und Lippen zu unseren Sprachwerkzeugen. Unsere Sprachlautbildung wird durch die Bisshöhe und Stellung der Zähne geprägt. Ebenso hat die Zahnstellung einen entscheidenden Einfluss beim Spielen eines Blasmusikinstrumentes. - Vorbeugen von Kiefergelenksproblemen:
Das Kiefergelenk ist ein sehr sensibles und komplexes Gelenk. Es wird im Normalfall über die aufeinander treffenden Zähne des Ober- und Unterkiefers abgestützt. Wenn viele Zähne fehlen, nähern sich Ober- und Unterkiefer an, und das Kiefergelenk wird zusammengedrückt. Dies kann zu ersten Symptomen wie Knacken und Schmerzen führen. Kopfschmerzen und Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich können sich verstärken. - Vorbeugen von Knochenrückgang:
Wird der Knochen nicht physiologisch belastet, beginnt er sich zurückzubilden. Dieser Knochenabbau ist nicht reversibel. Der Knochen kann später nur künstlich mittels Operationen wieder aufgebaut werden.
Wenn einzelne Zähne fehlen – Vorteile von Implantaten gegenüber Brücken
Lange Zeit hat man einen fehlenden Zahn durch eine Brücke ersetzt. Dazu mussten die Nachbarzähne abgeschliffen werden. Bei der Versorgung mit einem Implantat bleiben die eigenen, völlig gesunden Zähne unberührt. Der fehlende Zahn wird bei einer Brücke durch ein Brückenglied ersetzt. Der Kieferknochen unterhalb des Brückenglieds wird nicht belastet und baut sich daher langsam ab. Das Implantat belastet den Knochen – ähnlich wie ein Zahn – und der Körper baut den Knochen daher nicht ab.
Wenn mehrere Zähne fehlen – Vorteile gegenüber Teilprothesen
Wenn die Lücke zu groß wird oder kein Zahn als hinterer Brückenpfeiler zur Verfügung stand, kam lange Zeit nur ein herausnehmbarer Zahnersatz in Frage. Dies kann allerdings zu langfristigen Schädigungen der Restzähne und außerdem zu unangenehmen Begleiterscheinungen führen:
- Die Prothesen decken im Oberkiefer zum Teil den Gaumen ab. Das Sprechen und die Geschmacksempfindung werden hierdurch beeinträchtigt.
- Im Laufe der Zeit verlieren die Prothesen durch den Abbau des die Prothese tragenden Knochens ihren festen Sitz. Anpassungen und Unterfütterungen verursachen Folgekosten.
- Viele Menschen fühlen sich mit herausnehmbarem Zahnersatz einfach nicht wohl, empfinden die Prothese als Fremdkörper.
Mit Implantaten kann man herausnehmbare Prothesen vermeiden. Man hat eine deutlich verbesserte Lebensqualität mit festsitzenden Kronen oder Brücken auf Implantaten und bekommt wieder das Gefühl der „eigenen Zähne“ – beim Essen, beim Sprechen und beim Lächeln.
Wenn alle Zähne fehlen – Vorteile gegenüber Totalprothesen
Die Totalprothese war früher die einzige Lösung, wenn alle Zähne fehlen. Diese brachte jedoch einige Schwierigkeiten mit sich:
- Probleme beim Halt, besonders im Unterkiefer
- erschwertes Abbeißen oder Kauen
- Prothese bewegt sich, kippelt und klappert beim Essen und Sprechen
- weniger intensives Schmecken, da der Gaumen mit seinen wichtigen Geschmackrezeptoren völlig abgedeckt ist
- Speisereste unter der Prothese
- schmerzliche Druckstellen
Schon wenige Implantate können hier helfen: Im Unterkiefer reichen zwei bis vier Implantate und man kann auch eine bereits vorhandene Prothese fest verankern. Somit ist die Prothese in ihrer Lage stabilisiert und hat wieder einen festen Sitz. Im Oberkiefer kann man mit vier bis sechs Implantaten die Prothese so gestalten, dass der Gaumen frei bleibt. Beim Einsatz von acht Implantaten im Oberkiefer, ist in den meisten Fällen eine festsitzende Brücke möglich.
Material und Aufbau von Implantaten
Die meisten modernen Zahnimplantate werden aus reinem Titan hergestellt. Implantate bestehen in der Regel aus zwei Teilen:
- Der eigentliche Implantatkörper sieht ähnlich aus wie ein Dübel mit einem Innen- und einem Außengewinde. Die Oberfläche ist stark strukturiert, damit die Knochenzellen einen innigen Verbund mit der Oberfläche eingehen können. Das Außengewinde verleiht dem Implantat die Stabilität, bis der Knochen an die Oberfläche angewachsen ist. Das Implantat ersetzt die natürliche Wurzel des Zahns. Sobald das Implantat eingewachsen ist, kann man in das Innengewinde das sogenannte Abutment einschrauben.
- Das Abutment, der Aufbau, wirkt wie der natürliche Zahnstumpf. Es ist der Teil der Implantatkostruktion, der aus dem Zahnfleisch heraus schaut. Das Abutment wird unter der zahntechnischen Arbeit verborgen und dient zur Befestigung. Auf ihm kann man Kronen und Brücken fest zementieren oder man klickt Prothesen ähnlich einem Druckknopf auf.